Klein, aber oho: Weinland Schweiz

Meine Liebe zu unseren regionalen Winzerinnen und Winzern ist mittlerweile wahrscheinlich kein Geheimnis mehr. Vielleicht erinnern Sie sich sogar an meinen letztjährigen Liebesbrief an den Schweizer Wein. Die heutige Kolumne steht jedoch im Zeichen des Unbekannten – denn ich teile mit Ihnen meine imaginäre Weinwanderkarte mit spannenden Weinregionen, die noch nicht in jedem Weinreiseführer stehen. Insidertipps quasi.

Der erste Stopp führt uns in den Süden – genauer ins Valle Leventina. Den meisten ist die Leventina als Transitachse vom Gotthard in den Süden bekannt. Doch neben Eisenbahn und Autobahn wartet nicht nur eine landschaftliche Schönheit darauf, entdeckt zu werden, sondern eben auch ein paar wenige Kleinwinzerinnen und Winzer, die man wahrscheinlich noch nicht kennt. Ich empfehle als Startpunkt für eine gemütliche Genusswanderung gerne das malerische Dörfchen Giornico.

Vom Süden in den Norden der Schweiz: Der nächste Stopp ist das kleine Winzerdorf Hallau, welches als Heimat des Schaffhauser Blauburgunderlands gilt. Auf kleinster Fläche können hier Weine von zahlreichen Weinbaubetrieben degustiert werden – und das zu Fuss! Ich kombiniere den Ausflug gerne mit einem Besuch beim nahegelegenen Rheinfall – zwei Fliegen mit einer Klappe.

Mein dritter Halt vereint Genuss und Natur in perfekter Harmonie: die St. Petersinsel im Bielersee. Hier lässt sich ein gemütlicher Spaziergang durch Wälder und Rebberge mit glitzerndem Seeblick verbinden. Anschliessend empfehle ich das Kursschiff zurück nach Tüscherz oder Twann – direkt vor die Türen der Winzerinnen und Winzer des Drei-Seen-Lands. Eine Auszeit, wie ich sie liebe!

Mein vierter und letzter Tipp liegt quasi vor meiner Haustür: die Luzerner Kleinstadt Sempach. Ich bin natürlich etwas voreingenommen. Doch rund um die Altstadt warten nicht nur charmante Gässchen und eine idyllische Uferlandschaft. Auch zahlreiche Weinbaubetriebe tummeln sich an den sanften Hängen rund um das kleine Örtchen. Ein perfekter Tagesausflug! Sie merken bestimmt: Ich komme aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Und meine Lust, meine sieben Sachen zu packen, ist gerade unbändig. Also: Warum immer nach Bordeaux oder in die Toskana schauen, wenn das Gute (und Unbekannte) doch so nah liegt?

Dieser Journalbeitrag ist in gekürzter Form in unserer Weinkolumne in der Coop Zeitung erschienen