Sulfite sind quasi lebensverlängernde Massnahmen für unser Essen und Trinken. Sulfite werden auch Schwefel oder Schwefeldioxid genannt und sind eigentlich nichts anderes als Schwefelsäure- Salze. Sie werden in der Lebensmittelindustrie als Konservierungsstoff eingesetzt. Heisst also: Sie verlängern die Haltbarkeit und verhindern eine vorzeitige Oxidation. Und dies nicht nur beim Wein. Auch bei Trockenfrüchten, Chips oder Instant-Suppen werden Sulfite zur Konservierung eingesetzt.
Per se sind Schwefelsäure-Salze ein natürlicher Bestandteil verschiedenster Lebensmittel. Soweit so gut. Doch Sulfite gelten auch als allergener Stoff. Bei Menschen mit einer entsprechenden Intoleranz führt der Konsum zu Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder sogar Hautausschlägen. Aus diesem Grund besteht in der EU eine Kennzeichnungspflicht von Weinen mit zugeführtem Schwefeldioxid. Meines Wissens hat die Schweiz die Vorschrift zur Deklaration übernommen. Die Kennzeichnung «enthält Sulfite» verrät also, dass Sulfite zugesetzt wurden. Das Ziel ist klar: Konservieren und stabilisieren! Gerade in der Weinherstellung ist die Zugabe von Sulfiten üblich um Farbe, Aroma und Qualität sicherzustellen.
Doch gibt es denn nun Weine ohne Sulfite? Tja, nicht wirklich! Denn bereits die Weintraube enthält von Natur aus einen geringen Anteil an Sulfiten. Egal, ob es sich um Bio-, Demeter- oder Naturwein handelt, ein kleiner Schwefel-Anteil ist immer mit von der Partie. Wenn ich persönlich Wein kaufe und es schaffe die Produzentinnen und Produzenten zu besuchen, erfrage ich aus Interesse den Anteil an Sulfiten. Denn auch wenn Schwefeldioxid in kleinen Mengen ungefährlich ist, glaube ich: Je natürlicher das Produkt, desto besser.
Sofern Sie, liebe Leserin und lieber Leser, keine Sulfit-Unverträglichkeit plagt, müssen Sie sich also keine Sorgen machen. Die Weinwelt ist faszinierend und es gibt so Vieles zu entdecken. Sulfite sind nur eine kleine, aber wichtige Facette dieses faszinierenden Getränks. In diesem Sinne: Trinken Sie Ihren Wein mit Genuss und lassen Sie sich nicht verrückt machen!
Dieser Journalbeitrag ist in gekürzter Form in unserer Weinkolumne in der Coop Zeitung erschienen




