Warum du keine Weinaromen erkennst!

„Dieser Wein hat eine verführerische Nase von Vanille, frischer Zitronenschale und einem Hauch von Quitte. Am Gaumen ist er wunderbar ausgewogen mit einem vollen Körper, einer angenehmen Säure und Aromen von reifer Ananas und frischen Blüten.“ Kennen Sie diese Weinexpertinnen und Weinexperten, die einen Wein ausführlich beschreiben können während einem der eigene Geruchssinn beim gleichen Glas Wein wenig preis gibt?

Jeder Mensch nimmt Aromen anders war. Diese sind geprägt von unseren subjektiven Sinneswahrnehmungen und individuellen Vorlieben. Und doch ist Fakt: Einige Weintrinkerinnen und Weintrinker haben schlicht ein besseres «Näschen» als andere und nehmen dadurch Essenzen ausgeprägter wahr. Doch kein Grund sich im Aromen-Dschungel zu verlieren. Denn es gibt objektiv keine richtigen oder falschen Begriffe, um Wein zu beschreiben. Doch warum charakterisieren dann viele Verkosterinnen und Verkoster Weine mit ähnlichen Worten?

Regelmässiger, verantwortungsvoller Weingenuss hilft zwar die Sinne zu schärfen, doch ohne das nötige Wissen hilft dies im Bezug auf Aromen wenig. Viele Menschen, die in der Weinbranche arbeiten, haben eine Weinausbildung absolviert. Hierbei lernt man das professionelle Degustieren, welches hilft zu verstehen woher mögliche Aroma kommen. Man unterscheidet drei Kategorien:

Primäre Aromen: Der Duft der Frucht
Primäraromen beschreiben Duftstoffe, die direkt von den Trauben stammen. Diese sind sortenabhängig und variieren je nach Rebsorte. Eine Sauvignon Blanc-Traube schmeckt bereits intensiv und fruchtig während eine Chardonnay-Traube im Vergleich verhalten und fade wirkt. Einige Beispiele für Primäraromen sind Apfel, Rosen, Pfeffer oder Kalkstein.

Sekundäre Aromen: Noten des Ausbaus
Sekundäraromen entstehen beim Ausbau nach der alkoholischen Gärung. Mit Ausbau ist beispielsweise die Reifung im Barrique, die Lagerung auf dem Hefedepot (Bâtonnage) oder der biologische Säureabbau (BSA) gemeint. Daraus entwickeln sich Aromen wie Vanille, Butter oder Brioche.

Tertiäre Aromen: Der Geschmack der Reifung
Nach langer Reifung oder fachgerechter Lagerung entstehen sogenannte Tertiäraromen. Diese komplexen Noten entstehen durch eine Kombination aus chemischen Prozessen und der Wechselwirkung von Wein und Sauerstoff. Typische Reifearomen sind Kaffee, Schokolade, Leder, Menthol oder Honig.

Diese Kategorien helfen bei der Aromen-Suche. Denn man weiss wonach man suchen kann statt hilflos nach möglichen Duftnoten zu suchen. Mein Tipp für ein sensibleres Geniessen? Machen Sie sich mit den genannten Kategorien vertraut und Sie werden innert kürzester Zeit lernen die kleinen Feinheiten des Geschmacks besser zu erfassen. In diesem Sinne viel Freude am erschnüffeln und ergurgeln neuer Aromen!

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Dieser Blogbeitrag ist in unserer Weinkolumne in der Coop Zeitung erschienen

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